Wie Du die Körpersprache Deines Pferdes richtig liest und verstehst / Körpersprache Pferd lesen
- Sanja Panea
- 11. Dez. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Dez. 2024

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie es möglich ist, dass erfahrene Pferdemenschen das Verhalten eines Pferdes innerhalb kürzester Zeit ändern können? Der Schlüssel dazu liegt in der Fähigkeit, Pferde zu "lesen", der Anwendung von Pferdepsychologie und einem feinen Gefühl für Timing. In diesem Blog erkläre ich Dir, wie Du das Verhalten Deines Pferdes besser verstehst und wie wichtig es ist, gezielt auf nonverbale Signale einzugehen.
Was bedeutet es, ein Pferd zu lesen?
Warum ist Pfedepsychologie so wichtig?
Die Bedeutung der rechten und linken Gehirnhälfte bei Pferden
Körpersprache als Schlüssel zur Kommunikation
Tipps für den sicheren Umgang mit Pferden
Was bedeutet es, ein Pferd zu lesen?
Das Lesen eines Pferdes bedeutet, seine nonverbalen Signale und Verhaltensweisen zu erkennen und richtig zu interpretieren. Alles, was Du in der Gegenwart Deines Pferdes tust, hat eine Bedeutung für das Tier. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion – ob gewünscht oder nicht. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, die Du beachten solltest:
Druck richtig einsetzen: Du musst wissen, wann Du Druck aufbauen und wann Du ihn wegnehmen solltest.
Belohnung oder Korrektur: Lerne, den richtigen Moment zu erkennen, um Dein Pferd zu belohnen oder es zu korrigieren.
Körpersprache verstehen: Die nonverbale Kommunikation ist der Schlüssel für eine sichere und erfolgreiche Interaktion mit Deinem Pferd.
Warum ist Pferdepsychologie so wichtig? Körpersprache Pferd lesen
Um sicher mit Pferden umgehen zu können, ist es entscheidend, ihr Verhalten und ihre Gedankenwelt zu verstehen. Pferde reagieren oft instinktiv, basierend auf ihrem Überlebensinstinkt. Dabei spielen Faktoren wie Angst, Unsicherheit oder Selbstbewusstsein eine große Rolle.
Typische Situationen und Herausforderungen
Pferd drängt Dich zur Seite: Dieses Verhalten zeigt oft mangelnden Respekt und Dominanz.
Pferd ignoriert Dich: Wenn Dein Pferd Dich nicht ansieht oder sich abwendet, kann das ein Zeichen von Unsicherheit oder Desinteresse sein.
Angst und Unsicherheit: Ein Pferd, das schreckhaft oder angespannt ist, reagiert impulsiv und schwer vorhersehbar.
Das Verstehen dieser Verhaltensweisen hilft Dir, gezielt darauf zu reagieren und die Bindung zu Deinem Pferd zu stärken.
Die Bedeutung der rechten und linken Gehirnhälfte bei Pferden
Körpersprache Pferd lesen
Pferde nutzen, ähnlich wie Menschen, ihre beiden Gehirnhälften unterschiedlich. Die rechte und linke Gehirnhälfte beeinflussen Verhalten, Reaktionsgeschwindigkeit und die Art, wie Pferde Situationen wahrnehmen.
Rechte Gehirnhälfte: Reaktiv und überlebensgesteuert
Pferde, die ihre rechte Gehirnhälfte verwenden, zeigen oft folgende Merkmale:
Schreckhaftigkeit und Unsicherheit
Impulsive Reaktionen, wie Flucht oder Angriff
Verspannte Körperhaltung, erhöhter Muskeltonus
Scheuen vor neuen Situationen oder Menschen
Diese Verhaltensweisen entstehen aus dem Überlebensinstinkt des Pferdes und erfordern ein besonders sensibles Handling.
Linke Gehirnhälfte: Selbstbewusst und lernbereit
Pferde, die ihre linke Gehirnhälfte dominieren, wirken entspannter und selbstbewusster. Typische Merkmale sind:
Neugier und Gelassenheit
Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit
Entspannte Körperhaltung und weiche Bewegungen
Langsamere Reaktionen, weniger Impulsivität
Diese Pferde sind offener für Training und können leichter neue Dinge lernen.
Körpersprache als Schlüssel zur Kommunikation
Die nonverbale Kommunikation mit Deinem Pferd beginnt damit, seine Körpersprache richtig zu deuten. Hier sind einige Signale, auf die Du achten solltest:
Zeichen für Unsicherheit und Angst (Rechte Gehirnhälfte)
Hoher Kopf: Das Pferd ist angespannt und bereit zur Flucht.
Weit geöffnete Augen: Ein Zeichen von Alarmbereitschaft.
Steife Ohren: Konzentration auf mögliche Gefahrenquellen.
Eng anliegender Schweif: Das Pferd ist angespannt und unsicher.
Zeichen für Selbstbewusstsein und Entspannung (Linke Gehirnhälfte)
Tiefer Kopf: Das Pferd ist entspannt und aufmerksam.
Weiche Augen: Zeichen von Gelassenheit.
Locker hängender Schweif: Das Pferd fühlt sich wohl.
Knabbern oder Kauen: Ausdruck von Entspannung und Lernbereitschaft.
Tipps für den sicheren Umgang mit Pferden
1. Beobachte Dein Pferd genau
Bevor Du mit dem Training beginnst, nimm Dir Zeit, Dein Pferd zu beobachten. Achte auf seine Körpersprache und versuche zu erkennen, ob es entspannt oder angespannt ist.
2. Reagiere auf kleine Signale
Pferde senden oft subtile Signale, bevor sie deutlicher reagieren. Indem Du diese kleinen Zeichen erkennst, kannst Du Situationen deeskalieren, bevor sie eskalieren.
3. Lerne, Timing zu beherrschen
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend, um Dein Pferd zu belohnen oder zu korrigieren. Eine zu späte Reaktion kann die Botschaft verzerren.
4. Baue Vertrauen auf
Sichere Interaktionen basieren auf Vertrauen. Zeige Deinem Pferd, dass Du ein verlässlicher Anführer bist, der es versteht und respektiert.
5. Wende die 4-Phasen-Methode an
Diese Methode hilft Dir, Druck gezielt und kontrolliert einzusetzen, ohne dem Pferd zu schaden. Sie basiert auf einer graduellen Steigerung der Intensität, bis das gewünschte Verhalten erreicht wird.
Fazit: Sicherheit beginnt mit Wissen
Die Fähigkeit, ein Pferd zu lesen, ist der erste Schritt zu einer sicheren und erfolgreichen Zusammenarbeit. Indem Du die nonverbalen Signale Deines Pferdes verstehst und angemessen darauf reagierst, kannst Du eine starke Bindung aufbauen und Unfälle vermeiden.
In meinem Live-Workshop lernst Du, die Körpersprache Deines Pferdes zu interpretieren und richtig damit umzugehen. Zusätzlich empfehle ich Dir mein Buch "Pferdepsychologie – was Du wissen musst, um mich zu verstehen", in dem alles genauestens erklärt wird, einschließlich der Erstellung einer Analyse des Charaktertyps Deines Pferdes. Mach den ersten Schritt und werde zum Experten in der Pferdekommunikation!
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Vielen Dank fürs lesen!
Kontakt: office.sanjapanea@gmail.com
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